Ein Hund namens Patchouli
Tommy machte seinen täglichen Spaziergang und zerbrach sich wieder einmal den Kopf darüber, warum ihn die anderen Tiere im Dorf nicht leiden konnten. Aber es wollte ihm kein guter Grund einfallen. Er dachte, er sei vielleicht zu ungepflegt? „ Ich wasche mich täglich und doch reden sie nicht mit mir. Das kann es nicht sein. Ich benehme mich immer gut und mache nie etwas Falsches.“ Es fielen im lauter solche Gedanken ein, nur keiner klang, als würde etwas dran sein. Plötzlich riss ihn ein widerlicher Gestank aus seinen Gedanken. Er drehte sich um, und sah das Paradies wie aus seiner Welpenzeit.
EIN SCHLAMMREICH!!!!!!!! Am liebsten wäre er gleich mit einem Satz hineingesprungen, dann aber sagte der Hund zu sich:„ NEIN. Ich kann nicht. Dann stinke ich und alle fragen sich woher und dann kann ich alles vergessen. Ich heiße dann sicher Stinkitommy. Das möchte ich nicht.“ Er ging weiter. *Platsch* Er konnte nicht widerstehen und lag trotz seiner guten Vorsätze mitten im Schlamm. Er tobte den ganzen Tag in seinem Paradies. Das war sein schönster Tag seit sein Frauchen und er in dieses Dorf gezogen waren.
Als er abends todmüde und total stinkend zu Hause ankam, kippte Frau Minzly fast aus den Schuhen. Er war furchtbar verdreckt und stank grausam. Frauchen Minzly badete ihn sofort und gab ihm ein paar Tropfen Patchouli und Lavandin auf sein Halsband. Jetzt sah er wieder gut aus, fühlte sich wohl, roch gut und war so erschöpft, dass er sofort einschlief.
Am nächsten Morgen wachte er auf und hatte den großen Wunsch, das Gefühl des letzten Tages gleich noch einmal fühlen zu wollen. Bei seinem Schlammplatz war er aber nicht lange allein. Nach einiger Zeit wurde das Schwein, Pinki, angelockt. Es wurde durch einen guten Duft angelockt. Das Schwein dachte sich:„Woher, oink, kommt den, oink, das?“ Plötzlich kam es dort an, wo Tommy vergnügt spielte. Hahahatschi! Tommy zuckte zusammen. Pinki war ganz erstaunt Tommy hier zu sehen. Pinki fragte:„Was, oink, machst du, oink, hier?“ „Ich spiele hier,“ antwortete der Hund. „Du hast noch nie im Schlamm gespielt. Das ist unser Spielplatz!“, stellte Pinki fest. Traurig wollte Tommy davon stapfen und sagte dabei:„ Ach so, wenn das so ist, dann geh ich wohl lieber, weil ich gehöre ja nicht dazu.“
Diese Traurigkeit löste in dem rosa Schweinchen Mitleid aus und es sagte, dass der Hund bleiben solle. Tommy wollte Luftsprünge machen, als er das hörte. Pinki holte die anderen Tiere des Dorfes und sie spielten alle miteinander. So hatte Tommy doch noch Freunde gefunden und das nur mit Hilfe seines Muts einfach in den Schlamm zu springen. Jetzt trafen sich die Tiere jeden Tag und spielten zusammen. Frau Minzly machte es zwar weniger Spaß, aber nur durch den Duft Patchouli und Lavandin fand er Freunde. Seitdem hieß Tommy nicht mehr Tommy, sondern Patchouli.
2 Kommentare:
Der Kern dieser geschichte ist wahr, also dass Tommy auf bestimmte fäkalische Düfte steht, Jauchél Nr. 5 sozusagen. Sein Lederhalsband, das ich mehrfach durchwaschen musste und dann richtig dick mit Patchouliöl eingelassen habe, duftete sicherlich vier Wochen lang danach. Flöhe hat er übrigens schon ewig nicht mehr, vielleicht ist es wegen des Rest-Duftes.
Sehr tolle Geschichte Andrea!
Kindermunt tut Wahrheit Kunt!
ich wünsche euch noch duftige Stunden!
Liebe Grüße
Martina
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